Österreichs vielfältige und reichhaltige Küche ist das Ergebnis von Einflüssen aus Mitteleuropa und dem ehemaligen österreichisch-ungarischen Reich. Die traditionelle österreichische Küche ist geprägt von Fleisch, verschiedenen Wurstsorten und kohlenhydratreichen Speisen wie Knödeln, Gebäck und Brot.
Zahlreiche unterschiedliche Suppenkreationen sind ebenfalls typisch für die österreichische Küche und spiegeln noch die kulinarische Vielfalt aus der Zeit der ehemaligen Habsburger-Monarchie wider.
Verschiedene Arten traditioneller österreichischer Backwaren spielen eine große Rolle in der Kaffeehauskultur, die im 17. Jahrhundert entstand, als die Türken die Österreicher mit dem Kaffee bekannt machten, und die auch heute noch sehr beliebt ist.
Österreich hat viele Weinbaugebiete im östlichen Teil des Landes. Das hügeligste Weinbaugebiet in der Steiermark hat den Spitznamen “Toskana Österreichs”. Heurigen und Buschenschenken verkaufen neue, lokal hergestellte Weine und spielen eine wichtige Rolle in der österreichischen Weinkultur und -tradition.
Österreich hat auch eine ausgeprägte Bierkultur, mit unzähligen Brauereien im ganzen Land, von denen viele eine lange Tradition und uralte Rezepte haben. Bier ist eines der beliebtesten Getränke der Österreicher. Der durchschnittliche Österreicher konsumiert mehr als 100 Liter Bier pro Jahr.
Eine Sache, die man über die österreichische Esskultur wissen sollte, ist, dass Österreicher die Gemütlichkeit lieben. Wenn sie in ein Restaurant gehen, haben sie oft eine Vorspeise, einen Hauptgang und ein Dessert. Sie nehmen sich gerne Zeit und führen lange Gespräche, während sie ihr Essen und ihre Getränke genießen.
Diese sind die 20 beliebtesten österreichischen Gerichte, die jeder Besucher unbedingt probieren sollte:
1. Wiener Schnitzel

Das Wiener Schnitzel ist ein dünn gehacktes Kalbfleisch, das in Mehl, Eiern und Semmelbröseln getaucht und dann goldbraun gebraten wird.
Das Schnitzel steht in fast jedem traditionellen österreichischen Restaurant auf der Speisekarte, und oft wird ein Schnitzel serviert, das fast so groß ist wie der ganze Teller. Heutzutage wird es allerdings oft aus Schweine- oder Putenfleisch statt aus Kalbfleisch zubereitet.
Viele Österreicher bestehen darauf, dass das Wiener Schnitzel am besten mit einer Zitronenspalte und ein paar Löffeln Erdäpfelsalat serviert wird.
2. Wiener Backhendl

Das Backhendl geht auf das 18. Jahrhundert zurück, als es oft dem Adel serviert wurde, und es ist immer noch eine bekannte Delikatesse der Wiener Küche. Das Backhendl wird traditionell aus einem ganzen Huhn zubereitet, das in kleinere, nicht entbeinte Stücke geschnitten wird. Die Stücke werden dann gewürzt, paniert und knusprig-golden gebraten.
In Restaurants wird das Gericht oft nur mit einer Zitronenspalte serviert, und eine Beilage oder ein Salat muss separat bestellt werden.
3. Tafelspitz

Tafelspitz ist ein klassisches österreichisches Gericht, das sich am besten als gekochtes Kalb- oder Rindfleisch beschreiben lässt. Es wird zusammen mit Wurzelgemüse und Gewürzen in Brühe gekocht und normalerweise mit einer Meerrettichsauce serviert.
Es war der österreichische Kaiser Franz Joseph I., der dieses Gericht vor mehr als 100 Jahren populär machte. Er war ein großer Fan davon und verlangte es häufig, da es zu seinen Lieblingsgerichten gehörte.
4. Schweinsbraten (gebratenes Schweinefleisch)

Der Schweinsbraten ist eine Schweineschulter, die langsam in einer reichhaltigen Soße gebraten wird. Er ist saftig, hat eine knusprige Haut und ist das perfekte Wohlfühlessen.
Traditionell wird er sonntags in österreichischen Haushalten oder in traditionellen österreichischen Restaurants und Biergärten serviert. Schweinsbraten wird normalerweise mit Semmelknödel und Sauerkraut serviert.
5. Semmelknödel

Semmelknödel sind Knödel aus Weizenbrötchen, Milch, Eiern, Petersilie und Salz. Je nach Region und Tradition können jedoch weitere Zutaten wie Zwiebeln, Speck oder Muskatnuss hinzugefügt werden.
Semmelknödel werden in der österreichischen Küche häufig als Beilage serviert, zum Beispiel zu Schweinsbraten, Linseneintöpfen oder Pilzgerichten (insbesondere Eierschwammerlgulasch).
6. Eierschwammerlgulasch

Eierschwammerl ist der österreichisch-deutsche Begriff für Pfifferling, auf Englisch chanterelle. Sie sind saisonale Pilze, die viele Menschen im Spätsommer oder Herbst selbst im Wald sammeln.
Eierschwammerl sind in den österreichischen Wäldern weit verbreitet und machen dieses Gericht zu einer weit verbreiteten und beliebten Delikatesse in ganz Österreich. Eierschwammerlgulasch lässt sich am besten als ein dicker Pilzeintopf erklären, der mit Zwiebeln, Petersilie und geräuchertem Paprika gewürzt ist und oft mit Semmelknödel serviert wird.
7. Brettljause

Die Brettljause ist ein “kalte Platte” Snack, der typischerweise auf einem rustikalen Holzbrett serviert wird, das im österreichisch-deutschen Dialekt “Brettl” genannt wird.
Die Brettljause kann zu jeder Tageszeit genossen werden und wird oft in einem Buschenschank oder einem Heurigen oder in Almhütten in den Alpen serviert. Wirklich, es gibt nichts Besseres als eine traditionelle, herzhafte Brettljause nach einer langen Wanderung.
Bei einer guten Brettljause ist Qualität definitiv wichtiger als Quantität. Alle Zutaten wie Brot, Speck, Wurst, verschiedene Käse- und Frischkäsesorten, Butter, Gemüse, Essiggurken und Meerrettich sind hausgemacht oder stammen aus der Region und werden appetitlich angerichtet.
8. Käsekrainer

Der Käsekrainer ist eine mit kleinen Käsewürfeln gefüllte Wurst, der der Käsekrainer seinen Namen verdankt. Sie wird traditionell gebraten oder gegrillt, wodurch der Käse schmilzt, und die Wurst muss noch heiß gegessen werden.
Die Käsekrainer ist keine rein österreichische Erfindung, sondern wurde an die österreichischen Geschmacksnerven angepasst und in die österreichische Küche übernommen. Es ist zu einem Grundnahrungsmittel an Würstelständen in österreichischen Städten geworden, wo es mit Senf, Meerrettich, einem Brötchen und manchmal sogar mit Sauerkraut serviert wird.
9. Leberkässemmel

Eine Leberkässemmel ist ein beliebter Imbiss, der häufig in österreichischen Supermärkten, Imbissstände und Fleischereien angeboten wird. Sie besteht aus einer Semmel (Hartweizenbrötchen), einer Scheibe heißem Leberkäse und wird oft mit Senf und/oder Ketchup gewürzt.
Leberkäse wird aus Corned Beef, Schweinefleisch und Speck hergestellt. Die Zutaten werden sehr fein gemahlen und dann als Laib in einer Brotform gebacken, bis er eine knusprig braune Kruste bekommt.
Leberkäse ist in verschiedenen Varianten, z. B. Käseleberkäse (mit kleinen Käsestücken) oder Pikanter Leberkäse (mit Gewürzen) verfügbar.
10. Liptauer

Liptauer ist ein würziger Käseaufstrich, der oft bei Heurigen serviert wird. Er besteht aus Topfen (Quark), Sauerrahm, Zwiebeln, Kapern und Gewürzen wie Paprika, Salz und Pfeffer. Die Zutaten variieren häufig, je nachdem, wo man hingeht.
Liptauer wird am besten als Aufstrich auf Schwarzbrot genossen, kann aber auch als Dip verzehrt werden.
11. Frittatensuppe

Frittatensuppe ist eine beliebte Vorspeise in Restaurants, wird aber auch oft zu Hause als schnelle, gemütliche Suppe zubereitet. Der Begriff “Frittaten” stammt von dem italienischen Wort frittata, was “gebraten” bedeutet.
Frittatensuppe wird mit herzhaften Crêpe-artigen Pfannkuchen zubereitet, die in Österreich Palatschinken genannt werden. Die Palatschinken werden in dünne Streifen geschnitten, mit Rinder-Consommé oder klarer Suppe serviert und mit Schnittlauch garniert.
12. Grießnockerl

Grießnockerlsuppe besteht aus Grießklößchen, die in hausgemachter, reichhaltiger, klarer Rinderbrühe als erster Gang serviert werden. Die Suppe ist wärmend und würzig, was sie zu einem perfekten Comfort Food macht.
Da der Teig nur aus Grieß, Milch, Eiern und Butter besteht und nicht gewürzt wird, können Grießnockerl auch als Nachspeise serviert werden. In diesem Fall können sie mit Zimt und Zucker gesüßt werden und werden meist mit einer Art warmem Obstkompott serviert.
13. Palatschinken

Die österreichische Version der Pfannkuchen kann auf verschiedene Weise genossen werden. Wie bereits erwähnt, können sie in eine Suppe namens Frittatensuppe geschnitten werden, aber sie können auch mit süßen oder herzhaften Füllungen serviert werden.
Die süßen Varianten sind beliebte Desserts und werden oft mit einer Art Marmelade gefüllt und mit Puderzucker bestreut. Die beliebteste Variante in Österreich ist aber sicherlich die Topfenpalatschinke, die eine süße Quarkfüllung hat, die mit Vanillezucker und Zitronenschale aromatisiert wurde.
14. Marillenknödel

Die österreichische Küche ist berühmt für ihre verschiedenen Knödelarten. Marillenknödel sind eine beliebte süße Variante. Die Knödel werden aus einem Teig geformt, in dessen Mitte sich eine entkernte Marille befindet. Nachdem sie in Salzwasser gekocht wurden, werden sie in knusprig gerösteten Semmelbröseln und Zucker gewälzt.
Marillenknödel sind inzwischen so beliebt, dass sie als tiefgefrorene Fertiggerichte in fast jedem Supermarkt zu finden sind. Dort werden auch verschiedene Knödelvariationen angeboten, z. B. mit Nougat gefüllte Knödel oder mit Erdbeeren in der Mitte.
Die Österreicher lieben ihre Knödel über alles. Die Legende besagt, dass Kaiser Ferdinand I. Marillenknödel außerhalb der Marillen Saison bestellte, und sagte: “Ich bin der Kaiser und ich will Knödel!”
Marillen ist die österreichische Bezeichnung für Aprikosen, aber auf Hochdeutsch wird meistens der Begriff Aprikosen verwendet.
15. Kaiserschmarrn

Kaiserschmarrn wird als leichtes Mittagessen oder Dessert serviert und lässt sich am besten als süßer, fluffiger, mit Rosinen und Puderzucker bestreuter Pfannkuchen beschreiben. Der Kaiserschmarrn wird heiß mit einer Art Obstkompott, meistens Zwetschgenröster oder Apfelkompott, serviert.
Der Kaiserschmarrn hat seinen Namen angeblich vom österreichischen Kaiser Franz Joseph I. (1848-1916) bekommen.
16. Mohnnudeln

Mohnnudeln sind eine Spezialität der österreichischen Küche und können als Nachspeise gegessen werden, aber traditionell werden sie in Österreich als Hauptgericht serviert. Es sind dicke Nudeln aus einem Kartoffelteig, die in geschmolzener Butter und Mohnsamen geschwenkt und mit Staubzucker bestreut werden.
Genau wie Marillenknödel sind sie als tiefgekühlte Fertiggerichte in fast jedem Supermarkt in Österreich erhältlich.
17. Apfelstrudel

Das älteste bekannte Strudelrezept ist ein handgeschriebenes Rezept aus dem Jahr 1697, aber erst im 18. Jahrhundert wurde der Strudel endgültig populär. Seitdem ist der Apfelstrudel eine landesweit beliebte Nachspeise!
Apfelstrudel besteht aus einem länglichen Teigmantel mit einer Füllung aus geriebenen Äpfeln (meist einer säuerlichen und knackigen Sorte), Zucker, Zimt, Semmelbröseln und Rosinen. Das Teigrezept ist sehr einfach und besteht nur aus Mehl, Öl, Wasser, Eiern und Salz.
Dann wird der Teig geknetet, geruht und auf einem großen Küchentisch ausgerollt. Dann wird er vorsichtig so gedehnt, dass er den ganzen Tisch bedeckt; er sollte so dünn sein, dass man durch eine einzige Teigschicht hindurch eine Zeitung lesen kann.
Apfelstrudel wird oft mit Vanillesoße, Vanilleeis und/oder Schlagsahne serviert.
18. Krapfen

Krapfen sind ein runder, süßer Hefeteig, der in Öl gebacken und typischerweise mit Aprikosenmarmelade gefüllt und mit Puderzucker bestreut wird. Immer häufiger werden aber auch andere Füllungen verwendet, wobei Vanillecreme, Nougat oder Eierlikör zu den beliebtesten gehören.
Traditionell werden Krapfen nur in der Zeit zwischen dem 11. November und dem Faschingsdienstag serviert, der normalerweise im Februar oder Anfang März liegt. Während dieser Zeit ist es fast unmöglich, in ein österreichisches Haus zu gehen, ohne einen Krapfen angeboten zu bekommen.
In den letzten Jahren werden sie jedoch in einigen Cafés und Geschäften immer häufiger das ganze Jahr über angeboten.
19. Sachertorte

Die Sachertorte ist ein dichter Schokoladenkuchen, der aus zwei Schichten besteht, mit einer dünnen Aprikosenmarmeladefüllung und einem Überzug aus dunkler Schokoladenglasur auf der Oberseite und an den Seiten.
Sie ist ein weicher, superleckerer Kuchen und wird am besten mit ungesüßter Schlagsahne genossen.
Die Sachertorte hat ihren Namen von ihrem Erfinder Franz Sacher, der diese Torte erstmals 1832 in Wien für Fürst Metternich zubereitete. Damals war Franz Sacher ein 16-jähriger Lehrling und musste einspringen und eine neuartige Torte kreieren, als der Konditor erkrankte. Ob diese Geschichte nun wahr ist oder nicht, er hat auf jeden Fall ein Meisterwerk geschaffen.
Die ursprüngliche Sachertorte war angeblich mit einer Glasur aus drei verschiedenen Sorten dunkler Schokolade überzogen. Das Originalrezept ist jedoch bis heute ein streng gehütetes Geheimnis.
20. Linzer Torte

Die Linzer Torte ist ein traditionelles österreichisches Gebäck, das nach der österreichischen Stadt Linz benannt wurde. Das älteste Rezept wurde in einem Kochbuch entdeckt, das mehr als 350 Jahre alt ist. Die Linzer Torte ist ein mit Johannisbeermarmelade gefüllter Mürbeteigkuchen mit einer gitterartigen Kruste.
Der Teig ist sehr krümelig, da gemahlene Nüsse eingeknetet werden. Er ist typischerweise einlagig wie ein Kuchen oder eine Torte, im Gegensatz zu den meisten anderen traditionellen österreichischen Kuchen.
Es gibt auch eine Keksvariante der Linzer Torte, die “Linzer Augen”, die traditionell zum Nachmittagskaffee oder -tee serviert wird, vor allem zur Weihnachtszeit.
Erfahren Sie mehr über die mitteleuropäischen Küchen in unseren Leitfäden über deutsche, ungarische, tschechische, schweizerische, slowakische, polnische oder rumänische Gerichte.
Verwandt: 15 köstliche österreichische Desserts
